SV Straßgräbchen e.V.

Geschichte

Im Sommer 1948 kamen interessierte Bürger aus Straßgräbchen und Umgebung überein, den Sport wieder aufleben zu lassen. Bereits 1901 existierte der Arbeiter-Rad-Verein und im Januar 1924 war der Arbeiter-Turnverein gegründet worden, dem später auch der Spielmannszug angehörte. 1933 wurden von den Nazis alle Organisationen verboten, die den Arbeiterparteien nahe standen und ihr Vermögen beschlagnahmt.

Nach dem 2. Weltkrieg suchte man Wege zur Freizeitgestaltung der Jugend und gründete am 1.August 1948 den Sportverein Straßgräbchen neu. Walter Schröter, Paul Krock, Hugo Grafe waren die ersten Vorstandsmitglieder. Sie erschufen den Verein „Straßgräbchen“. Der Fußball spielte von nun an die Hauptrolle. Erster Vorsitzender wurde der Sportfreund Walter Schröter. Ihn unterstützten die Sportfreunde Herbert und Rudi Eisold, Horst Heydn, Arno Bathow, Paul Krock, Erich Linke, Hugo Grafe, Heinz Schlacht, Paul Hartsch, Fritz Jähnichen, Ruth Kurt. Mit diesen und anderen Sportfreunden begann der organisierte Spielbetrieb. Dazu wurde der Sportplatz an der Kamenzer Str. wieder hergerichtet.

1950 erfolgten die Gründungen von Betriebssportgemeinschaften. Für unseren SV kam damals nur das im Ort befindliche Volksgut in Frage. Daher erhielt der SV 1952 den Namen „Traktor Straßgräbchen“, Trägerbetrieb wurde das Volksgut. Paul Krock übernahm die Leitung.

Dank der Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Franz Jendrike, der BSG-Leitung und vor allem durch Fleiß und Einsatzbereitschaft aller Sportfreunde konnte 1954 der neue Sportplatz an der Weißiger Str. eingeweiht werden. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt bildeten sich auch eine Tanz-und Theatergruppe, eine Mandolinengruppe, der Turnverein und der Chor von Straßgräbchen. Der Spielmannszug wurde wieder ins Leben gerufen. Sportfreunde, wie Kurt Fuchs, Horst Heydn, Margot Heydn, Gisela Piansky und weitere, setzten sich tatkräftig für die bestehenden Sportgruppen ein.

1954 wechselte der SV in die Eisenbahnsportorganisation. Trägerbetrieb wurde der Bahnhof Straßgräbchen. Der SV erhielt den Namen „BSG Lok Straßgräbchen“, die Leitung übernahm Kurt Fuchs.

1962 wurde die Wehrpflicht eingeführt. Damit begann in unserer Region der Aufbau des Militärobjektes und der Armeesportvereinigung „Vorwärts“. Das war das Aus für den Spielbetrieb unserer Fußballmannschaft sowie anderer Gruppen. Einige Sportler wechselten den Verein, gingen nach Biehla und Bernsdorf.

Der Spielmannszug war in dieser Zeit die stabilste Sektion. Volkssportmäßig wurde noch etwas Tischtennis und Volleyball gespielt. Von 1962-1970 gab es den Fußball unseres Dorfes nur beim ASV.

„Vorwärts“ wurde 1965 Kreismeister und spielte ein Jahr in der Bezirksklasse. 1968 wurden sie noch einmal Kreismeister, schafften aber den Aufstieg in die Bezirksklasse nicht.

In diesen Jahren präsentierte sich die BSG „Lok Straßgräbchen“ hauptsächlich durch den Spielmannszug, der an Turn- und Sportfesten in Leipzig teilnahm (1956, 1959, 1963, 1969 und 1977).

1968 wurde der Sportfreund Reiner Menzel zum Vorsitzenden der BSG gewählt. Ihm zur Seite standen die erfahrenen Sportfreunde Arno Bathow und Rudi Richter. Im gleichen Jahr wurde wieder eine eigene Fußballmannschaft auf die Beine gestellt. Mit dabei waren damals Klaus Gärtner, Norbert Klenner, Karl-Heinz Hackel, Karl-Heinz Schülke, Reiner Menzel, Günter Wiegand. Bis 1979 wurde der Fußball nur volkssportmäßig gespielt. Höhepunkte waren dabei Turniere bei den Dorf- und Heimatfesten.

Um 1970 erweiterten folgende Sektionen die BSG: TT, Volleyball, Wandern / Touristik, allgemeine Sportgruppe. Der Verein umfasste damals 150 Mitglieder. Aus Anlass der 750. Jahrfeier Straßgräbchens gab es wieder größere Aktivitäten im Sport. Der Spielmannszug formierte sich neu. Die Volkssportgruppen zeigten sich in der Öffentlichkeit.

1978 erhielt Straßgräbchen ein ländliches Einkaufszentrum und der Sportverein im gleichen Gebäude eine Kegelbahn. Ab sofort spielte auch das Kegeln eine bedeutende Rolle.

1980 wurde der Punktspielbetrieb der Sektion Fußball wieder aufgenommen. Der Neubau der Schule brachte eine große Schülerzahl nach Str. und damit den Nachwuchs für den Sport.

1982 wurde ein Kinderspielmannszug gegründet. Die Sportfreunde Günter Jurisch und Wolfgang Duppka arbeiteten als ÜL. Sie wurden von Mathias Zaizek vom Oberlichtenauer Spielmannszug tatkräftig unterstützt. Damit alle Kinder aus den 7 Orten des Schuleinzugsgebietes die Übungsstunden besuchen konnten, schaffte sich die BSG einen Kleinbus an.Der Erwerb des Busses löste viele Beförderungsprobleme. Ihn konnten alle Sektionen für Fahrten zu Punktspielen und Wettkämpfen nutzen. Die Busfahrer Günter Jurisch, Werner Ulbrich, Karl-Heinz Schülke, Wolfgang Duppka waren viele Wochenenden unterwegs.

Verbesserungen für die Sektionen, vor allem in der Winterzeit, erbrachte der Bau der Turnhalle 1987. In dieser Zeit brach allerdings der Spielmannszug erneut zusammen, da ÜL fehlten.

Am 30.April 1989 weihten wir ein weiteres Objekt ein. Der Sektion Fußball wurde das Sportlerheim mit Duschen, Sanitäranlagen, Umkleideräumen und einem Sportbüro übergeben. Für Sektionsleiter Werner Ulbrich bedeutete das Erleichterung in seinen organisatorischen Aufgaben. Gleichzeitig ist seinem umsichtigen Vorgehen zu verdanken, dass dieses Gebäude nach wie vor gut erhalten ist.

Mit der Wende veränderten sich die Bedingungen im örtlichen Sportverband. Der ASV zerfiel und Sportgruppen, wie die Sektionen Turnen, LA, Judo mußten sich eine neue Heimat suchen. Die BSG „Lok“ nahm diese Sektionen auf. Finanzielle Probleme traten auf und gefährdeten den Bestand des Vereins. Dank der Unterstützung des Kreissportbundes und vieler Sponsoren unserer Region gelang es, alle Sektionen zu erhalten. 1994 allerdings mussten wir uns neu orientieren, da der Verein zu wenig Mitglieder hatte, die bei der Reichsbahn beschäftigt waren. So wurde aus „Lok Straßgräbchen“ einfach nur der „SV Straßgräbchen e.V.“. In den neunziger Jahren zählte der SV ca. 185 Mitglieder. Seit 1998 war Guido Birnstein Vorsitzender des SV. Leider musste er durch Studium und Wohnungswechsel wieder zurücktreten.

Seit 2005 leitet Karin Seifert den SV. Mit der Schulschließung verloren wir im Kinderbereich die Abteilungen Leichtathletik, Judo, Basketball. Für die „Oaktreez“, die Basketballmannschaft der Männer, reichten die Spielbedingungen nicht mehr aus, so dass diese zu „Einheit Kamenz“ wechselten.

Stolz sind wir auf den Bau des Rasenplatzes. Der Abteilung Fußball wurde damit ein lang ersehnter Wunsch erfüllt. Bürgermeister Ingolf Höntsch und Vorstand des SV nahmen die Sache in die Hand und konnten 2005 das Bauvorhaben einleiten.

Für das umliegende Gelände hatte der Verein Sorge zu tragen. Die Einweihung erfolgte am 9. Juli 2006. Wir möchten noch einmal allen Sportfreunden aller Abteilungen danken. Jede Sportgruppe hat tatkräftig mit zugepackt. Heute können wir auf ein herrliches Rasenplatzgelände schauen. In ähnlicher Art und Weise zeigten auch alle Abteilungen Einsatzbereitschaft bei der Sanierung der Turnhalle.

An dieser Stelle möchte ich all unseren Sponsoren besonders danken. Ihre finanzielle Unterstützung fördert unser Vereinsleben maßgeblich.

Autorin: Karin Seifert